LparkVIP
#16Mit "Nana" habe ich ewig gerungen. Ganze 3 Anläufe habe ich gebraucht, bis ich es dann endlich schaffte, bis zum Ende dranzubleiben. Was mich zwei mal zum Abbrechen getrieben hat, war vor allem Eins, und ich muss hier harte Worte wählen: Ich habe den Charakter Nana Komatsu so sehr gehasst, wie ich wohl noch nie einen Charakter in einem ansonsten guten Anime gehasst habe. Sie ist Verkörperung aller Negativ-Klischees, die man Frauen anlastet. Blondinen-Witze sind lange out, aber würde man sie auskramen, würde man merken, dass sie "Hachi" aufs Perfekteste beschreiben. Sie springt einfach mit jedem nächstbesten Mann in die Kiste und meint dann bei jedem neuen, den sie gerade zum ersten mal sieht, es sei die große Liebe. Dass der Hauptcharakter dieses "Liebesdramas" eine derart kindische, naive und absolut flache Ansicht zum Thema Liebe aufwies, hat für mich das Erlebnis "Nana" erstmal total zerstört. Da glaubt man, man schaue einen Anime, der womöglich einen Primus in Sachen tiefschichtiger Romanzen darstellen soll und wird von dieser ultimativen Form der Oberflächlichkeit brutal niedergeschmettert. Ich persönlich konnte zu diesem fürchterlichen Charakter einfach keine Beziehung aufbauen und sie war mir durch den ganzen Anime hindurch ein Dorn im Auge.
So, aber nun genug davon. Wie man an meiner Bewertung sieht, konnte diese Serie trotz meiner großen Antipathie gegenüber einem der Hauptcharaktere im Verlauf noch das Ruder rumreißen, was von ganz großen Qualitäten zeugt. Die ersten Folgen haben mir wirklich nicht gut gefallen, was nicht nur an Hachi, sondern auch an einer, in der Startphase schlicht uninteressanten Handlung lag. Nachdem ich aber einiges an Durchhaltevermögen aufbrachte, verbesserte sich der Anime in vielen Belangen und brachte neben neuen Charakteren auch einige spannende Konflikte mit ins Spiel. Ebenso begann man seinen Cast auf ganz einzigartige Weise zu beleuchten, was in meinen Augen schließlich die größte Stärke von "Nana" darstellt. Zunächst mal stellt man in den Mitgliedern zweier Bands einen Haufen unfassbar cooler Persönlichkeiten vor, die für mich ganz im Gegenteil zu "Hachi" so ziemlich alle überaus interessante Charakterzüge aufwiesen und deren Verhalten und Worte gute Denkansätze lieferten.
Hierbei glänzt der Anime ganz besonders dabei, die Charaktere von allen Seiten zu beleuchten. Sie selbst reflektieren sich oft, aber auch von Anderen werden immer wieder Einschätzungen abgegeben. Nach und nach bilden sich so Persönlichkeiten und oftmals wird man mit faszinierenden Offenlegungen ihrer Gefühle konfrontiert. So gab es für mich so einige Überraschungsmomente, in denen ich beispielsweise Dinge wie "Das hätte ich ihm/ihr aber nicht zugetraut" dachte. Schwarz/Weiß-Malerei gibt es hier nicht und mehr und mehr offenbaren sich Macken oder gar Traumata, wodurch eine große Spannung entsteht. Selbst bei all meinem Hass auf "Hachi" wurde mir später bewusst, was für ein gut konstruierter Charakter sie doch ist, der auf ganz intelligente Weise von der Autorin geschaffen wurde. Hachi selbst zeigt nämlich Selbstzweifel und macht sich ähnliche Vorwürfe, wie ich es als Zuschauer tat. So verhält es sich mit allen Charakteren: Ob nun sympathisch oder nicht, es lässt sich nicht leugnen, dass die meisten wirklich verdammt gut geschrieben sind, was mitunter bis in die Nebencharaktere hineinreicht.
Mit diesem Level an Tiefgang schafft man es dann auch beziehungstechnisch mitreißende Entwicklungen voranzutreiben, wobei mir andere Romanzen als die um "Hachi" emotional deutlich mehr boten. Immer weiter taucht man in die an Fahrt aufnehmenden Geschichten ein und möchte immer mehr erfahren. Hierbei werden vor allem durch rückblickende Äußerungen zu Beginn und am Ende der Episoden auch Lebensweisheiten vermittelt und beinahe nostalgische Gefühle hervorgerufen. Ich kam wirklich ins Nachdenken darüber, wie schnell sich doch Beziehungen wandeln, ohne dass man dies wie gewollt kontrollieren könnte. Hier transportiert der Anime wirklich ganz hervorragend tiefgreifende Emotionen wie etwa den Schmerz sich auflösender menschlicher Bindungen oder die Schwierigkeit sich eigenen Schwächen zu stellen.
So hat mich "Nana" letztlich doch noch sehr überzeugt, weswegen von meiner Seite grundsätzlich eine ganz dringende Empfehlung rausgeht. Wer ein ernstes und deutlich erwachseneres Liebesdrama sehen will als es die Großzahl anderer Animes bieten würde, der ist hier goldrichtig. Lediglich "Hachi" hat mir persönlich so einiges an dieser sehr guten Serie versaut, was allerdings bei den meisten Anderen wohl gar nicht so der Fall sein wird, weswegen man sich da von meinen Äußerungen nicht abschrecken lassen sollte. Ansonsten gefiel mir nur das Ende noch nicht so gut, weil mir zu viele Fragen offen blieben und mir ganz besonders der musikalische Werdegang von "Blast" zu kurz kam, da es in der Hinsicht erst in den letzten Episoden so richtig in die heiße Phase ging und noch viel Platz für mehr gewesen wäre.
So, aber nun genug davon. Wie man an meiner Bewertung sieht, konnte diese Serie trotz meiner großen Antipathie gegenüber einem der Hauptcharaktere im Verlauf noch das Ruder rumreißen, was von ganz großen Qualitäten zeugt. Die ersten Folgen haben mir wirklich nicht gut gefallen, was nicht nur an Hachi, sondern auch an einer, in der Startphase schlicht uninteressanten Handlung lag. Nachdem ich aber einiges an Durchhaltevermögen aufbrachte, verbesserte sich der Anime in vielen Belangen und brachte neben neuen Charakteren auch einige spannende Konflikte mit ins Spiel. Ebenso begann man seinen Cast auf ganz einzigartige Weise zu beleuchten, was in meinen Augen schließlich die größte Stärke von "Nana" darstellt. Zunächst mal stellt man in den Mitgliedern zweier Bands einen Haufen unfassbar cooler Persönlichkeiten vor, die für mich ganz im Gegenteil zu "Hachi" so ziemlich alle überaus interessante Charakterzüge aufwiesen und deren Verhalten und Worte gute Denkansätze lieferten.
Hierbei glänzt der Anime ganz besonders dabei, die Charaktere von allen Seiten zu beleuchten. Sie selbst reflektieren sich oft, aber auch von Anderen werden immer wieder Einschätzungen abgegeben. Nach und nach bilden sich so Persönlichkeiten und oftmals wird man mit faszinierenden Offenlegungen ihrer Gefühle konfrontiert. So gab es für mich so einige Überraschungsmomente, in denen ich beispielsweise Dinge wie "Das hätte ich ihm/ihr aber nicht zugetraut" dachte. Schwarz/Weiß-Malerei gibt es hier nicht und mehr und mehr offenbaren sich Macken oder gar Traumata, wodurch eine große Spannung entsteht. Selbst bei all meinem Hass auf "Hachi" wurde mir später bewusst, was für ein gut konstruierter Charakter sie doch ist, der auf ganz intelligente Weise von der Autorin geschaffen wurde. Hachi selbst zeigt nämlich Selbstzweifel und macht sich ähnliche Vorwürfe, wie ich es als Zuschauer tat. So verhält es sich mit allen Charakteren: Ob nun sympathisch oder nicht, es lässt sich nicht leugnen, dass die meisten wirklich verdammt gut geschrieben sind, was mitunter bis in die Nebencharaktere hineinreicht.
Mit diesem Level an Tiefgang schafft man es dann auch beziehungstechnisch mitreißende Entwicklungen voranzutreiben, wobei mir andere Romanzen als die um "Hachi" emotional deutlich mehr boten. Immer weiter taucht man in die an Fahrt aufnehmenden Geschichten ein und möchte immer mehr erfahren. Hierbei werden vor allem durch rückblickende Äußerungen zu Beginn und am Ende der Episoden auch Lebensweisheiten vermittelt und beinahe nostalgische Gefühle hervorgerufen. Ich kam wirklich ins Nachdenken darüber, wie schnell sich doch Beziehungen wandeln, ohne dass man dies wie gewollt kontrollieren könnte. Hier transportiert der Anime wirklich ganz hervorragend tiefgreifende Emotionen wie etwa den Schmerz sich auflösender menschlicher Bindungen oder die Schwierigkeit sich eigenen Schwächen zu stellen.
So hat mich "Nana" letztlich doch noch sehr überzeugt, weswegen von meiner Seite grundsätzlich eine ganz dringende Empfehlung rausgeht. Wer ein ernstes und deutlich erwachseneres Liebesdrama sehen will als es die Großzahl anderer Animes bieten würde, der ist hier goldrichtig. Lediglich "Hachi" hat mir persönlich so einiges an dieser sehr guten Serie versaut, was allerdings bei den meisten Anderen wohl gar nicht so der Fall sein wird, weswegen man sich da von meinen Äußerungen nicht abschrecken lassen sollte. Ansonsten gefiel mir nur das Ende noch nicht so gut, weil mir zu viele Fragen offen blieben und mir ganz besonders der musikalische Werdegang von "Blast" zu kurz kam, da es in der Hinsicht erst in den letzten Episoden so richtig in die heiße Phase ging und noch viel Platz für mehr gewesen wäre.