Anspruch: | 6 |
Action: | 4 |
Humor: | 8 |
Spannung: | 3 |
Erotik: | 4 |
„Higurashi no Naku Koro ni Rei“ ist die dritte Staffel des Animes. „Rei“ heißt Dankbarkeit, was darauf hindeutet, dass diese – aus nur fünf Folgen bestehende – Staffel eine reine Fan-Einlage ist. Und trotzdem konnte man es noch in drei Kapitel reinpressen.
„Scham Entblößungs“-Kapitel: Dieses Kapitel spielt sich fast ausschließlich in einem Schwimmbad ab, und ist eine Comedy-Folge mit viel Ecchi. Alle Charaktere werden noch einmal vorgestellt. Außerdem wird das altbekannte Hobby der Mädchen, Keiichi zu demütigen, ungeahnt auf die Spitze getrieben. Diese Folge ist außerdem eine leichte Selbstparodie des Animes. Aus dem „Fluch des Dämons“, wird der „Fluch der Badehose“.
„Würfeltötung“-Kapitel: Rika gerät erneut in eine andere Welt. Diesmal ist es eine Welt, in welcher das Hinamizawa-Syndrom (so wird der Parasit genannt) niemals ausgebrochen ist. Außerdem ist es eine Welt, in welcher ihre Freunde niemals die Schuld auf sich geladen haben, die in den beiden vorherigen Staffeln erwähnt wird. Auch haben sie sich da ganz anders entwickelt, und sind z.T. überhaupt nicht da. Hanyuu eröffnet Rika, dass sie nur in ihre Welt zurückkehren kann, wenn sie ihre eigene Mutter tötet. Und Rika steht damit vor einer schweren Entscheidung...
„Tagesanbruch“-Kapitel: Und wieder eine Fun-Episode. Die Freunde versuchen Rena von einem magischen Kristall zu befreien, welcher sie dazu bringt, sich in jeden zu verlieben, der das Gegenstück dazu hat. Auch diese Folge ist eine reine Selbstparodie.
Ich fand das erste Kapitel nicht sehr toll. Ecchi-Animes sind nicht gerade mein Fall, und ich finde, dass „HnNKnR“ nicht in Richtung Ecchi gehen sollte. Das hat dem Anime nicht wirklich gut getan. Zunächst fand ich die Folge sehr fade, mit dem Auftritt der „Soul Brothers“ kam wieder etwas Witziges rein, konnte sich aber nicht lange halten. Zu Anfang benimmt sich Keiichi ziemlich notgeil, selbst Rika und Satoko gegenüber; und zum Schluss wird er von den Mädchen auch noch extrem gedemütigt. Diese Folge ist meinen Augen ein echter Flop. Aber immerhin wurden noch einmal alle Charaktere vorgestellt.
Das zweite Kapitel war da schon etwas besser. Zu Anfang jedenfalls. Es beginnt damit, dass Rika unter einen Lastwagen gerät. Kurz darauf wacht sie in einer völlig neuen Welt auf. Es ist ein neues Hinamizawa. In dieser Welt gibt es den Parasiten nicht, sodass dort auch niemand jemals ausflippte, und zum Mörder wurde. Auch ihre Freunde sind entweder garnicht da, oder haben niemals die schlimmen Taten begangen, von welchen in den ersten beiden Staffeln berichtet wurde. Das Dorf geht sang- und klanglos unter, weil ein neuer Damm gebaut wurde. Nun steht Rika auch nicht mehr im Mittelpunkt, denn ohne den Parasiten gibt es auch keine Parasiten-Königin, und Rika ist nun ein völlig normaler Mensch.
Nachdem Hanyuu aus einer Glaskugel zu ihr gesprochen hat, erfährt Rika, dass sie vor einer grauenhaften Entscheidung steht. Denn entweder tötet sie ihre Mutter, um in ihre eigene Welt zurückzureisen; oder sie bleibt dort, und muss die Welt aufgeben , für die sie 100 Jahre lang gekämpft hat, und sieht auch ihre Freunde niemals wieder. Das klingt wirklich sehr danach, als hätte dieses Kapitel viel Potential. Nur leider wurde es kaum genutzt. Die ganze Zeit erwartet man, dass etwas passiert. Aber Rika macht sich nur Gedanken und grübelt vor sich hin.
Zwischendurch kommt tatsächlich etwas Spannung auf, allerdings viel zu selten. Eigentlich wird die meiste Zeit nur nachgedacht und geschwatzt, sodass dieses Kapitel doch eher langweilig war. Aber immerhin ist Satoshi wieder aufgetaucht. Zuletzt wacht sie im Krankenhaus auf, und Hanyuu eröffnet ihr, dass alles nur ein Traum war. Ob das allerdings tatsächlich ein Traum war, oder ob Rika wirklich in dieser anderen Welt war, dass soll der Zuschauer für sich überlegen. Hier kommt endlich wieder das Feeling der ersten Staffel etwas auf, dass man sich selbst Gedanken machen muss, wie etwas zustande gekommen ist, welche Erklärung es dafür gibt, usw..
Das Gute an diesem Kapitel ist aber, dass Rika auch endlich eine Charakterentwicklung durchmacht. Bisher war sie ja die einzige unter den Freunden, bei der das nicht der Fall war. Da sie auch niemals zur Mörderin wurde, war es bisher wohl auch nicht nötig, wie die Macher offenbar befanden. Aber in der 3. Staffel haben sie es anscheinend nachgeholt. In den endlosen Zeitschleifen ist Rika ja immer verbitterter und zynischer geworden, und hat alle gehasst, außer ihren Freunden, da sie ja überall ihren Feind vermuten musste. Hanyuu hat sie mit ihrer neuen Welt/ihrem Traum davon abgehalten, weiterhin so kaltherzig zu sein, und endlich ihr Leben zu leben, als wäre sie ein völlig normaler Mensch.
Das letzte Kapitel hat die Schwächen der beiden vorherigen Kapitel sehr gut kompensiert. Diese Folge war wirklich sehr witzig. Der Anime hat sich wieder selbst ein wenig auf die Schippe genommen. Rena als hoffnungslos Verliebte ist ein Knüller ohnegleichen. Dieses Kapitel hat für etliche Lacher bei mir gesorgt, besonders, als die anderen Freunde Rena befreien wollten. Hier ist der Anime komplett auf der Comedy-Schiene gefahren, und hat einen krönenden Abschluss geliefert.