Animation: | 9 |
Handlung: | 10 |
Charaktere: | 7 |
Dialoge: | 7 |
Genre-Elemente: | 10 |
Gefunden!
Sehr gute Unterhaltung und in beinahe allen Disziplinen stark - beinahe ...
Story
Die Struktur der Handlung und auch Inhalt und Verlauf der Geschichte sind hier wirklich gut gelungen. Nach einer "Pilot-Episode" folgt eine Retrospektive als Grundstein. Dann folgt ein Handlungsabschnitt mit detektivischem Charakter mündend in einem sehr dramatischen Höhepunkt. Über einen sehr vielfältigen Mittelteil, mit dem wohl größten Abenteuer-Anteil, kommt es schließlich zum enorm ausgedehnten und spektakulären Finale (überwiegend Action). Dazu kommen noch eine ganze Latte Nebenhandlung die sich ausnahmslos gut einfügt.
Neben dem für die primäre Zielgruppe klassischen Themen mit Fixierung auf die beiden Hauptfiguren werden aber auch anspruchsvollere Dinge thematisiert. Darunter so ernste Themen wie Genozid, die Verarbeitung von Kriegserlebnissen und Menschenversuche. Über die metaphysische Ebene wird mittels der Alchemie auch eine philosophische Dimension im Bezug auf Gott bzw. göttliches angerissen (religionsfrei!).
So gewinnt die Serie beinahe erstaunlich viel Tiefgang.
Chraktere
Begünstigt durch die Episodenanzahl wirft FMA Brotherhood viele (relevante!) Charaktere in den Ring. Auch wenn darunter natürlich ein guter Teil aus Archetypen besteht können sich eine ganze Reihe aber durchaus profilieren.
Für mich sind aber ausgerechnet die beiden Protagonisten nicht die "Stars" im Cast. Und da bin ich auch schon beim in meinen Augen größten Makel. Es ist ja nicht so das den beiden keine Tiefe verpasst wurde, ganz im Gegenteil. Aber letztlich sind mir die Beiden in Kontrast zum Rest und zur Story zu "glatt" und zu zielgruppen-fixiert. Sie mögen beide ein durchaus ungewöhnliches Dasein fristen aber die Persönlichkeitsmerkmale sind hingegen zu gewöhnlich/langweilig und irgendwie konnte mich das nicht so sehr überzeugen.
Die interessanteste Figur ist für mich Scar, er bekommt ebenfalls viel Hintergrund verpasst und macht die größte Entwicklung durch.
Daneben gefielen mir noch das Duo Roy & Riza, Izumi, Gen. Armstrong sowie Bradley, Selim, Lin und Greed aus der "ambivalenten" Ecke. Nebendarsteller und Antagonisten spielen die Protagonisten an die Wand - plakativ ausgedrückt.
Genre-Elemente
Im Bereich Abenteuer bekommt man hier wirklich viel geboten. Durch die vielen Figuren, Schauplätze, die verschiedenen Handlungsstränge und unterschiedlichster Charakteristika wird ein breites Spektrum abgedeckt. Die Action ist klasse umgesetzt, sehr kreativ und teilweise innovativ. Nicht unblutig und nicht zimperlich, aber die Brutalität hält sich in Grenzen.
Animation & Sound
Inszenatorisch überzeugt FMA Brotherhood ebenfalls. Durchweg gute Qualität (Slapstick-Einlagen mal abgesehen) und tolle Fights sowie häufig kreative Action. Das Charakter-Design empfand ich ebenso gelungen.
BGM bewegt sich in Standards und von den zahlreichen Openings gefiel mir nur das erste richtig gut.
Fazit
Ein Spitzenvertreter des Genres, klare Sache. Aber vielleicht liegt es am Alter wenn ich in der Wertung den Status Toptitel nicht erteile. Es wurde vieles richtig gemacht, aber ausgerechnet bei den Protagonisten wäre einfach mehr drin gewesen - auch der in der ersten Hälfte häufigere Humor hat bei mir nicht so recht zünden wollen. Ich schätze das ist ein "Zielgruppenkonflikt", ein junges Publikum hat da vielleicht einen besseren Zugang.
Generell aber dennoch empfehlenswert für Freunde guter Action, gelungenem Abenteuer und epischer Story die Oberflächlichkeit zu vermeiden weiß.