Anspruch: | nichts |
Action: | viel |
Humor: | mittel |
Spannung: | mittel |
Erotik: | nichts |
Da sich durch die Prequelcharakteristik viele Zwänge einer Computerspieladaption in Luft auflösen, hat man hier nahezu nie den Eindruck dass ein Computerspiel nacherzählt wird - was bei anderen "Tales of..."-Serien wie Tales of the Abyss oder Tales of Symphonia fast ständig merkbar ist.
Zum Inhalt sage ich nichts, das steht so zufriedenstellend in der obigen Beschreibung.
Nun, was kann man erwarten?
Zuallererst einmal einen Fantasy-Anime, welcher eine in meinen Augen gut und schlüssig dargestellte "Anderswelt" präsentiert. Es wird alles nötige erklärt ohne dass man das Gefühl bekommt man müsste unbedingt das Spiel spielen um zu verstehen worum es geht. Er ist auch insofern abgeschlossen als dass die Handlung an sich abgeschlossen ist - auch wenn, als Prequel verständlich, das Ende den Nährboden für das folgende Spiel liefert.
Naturgemäß kann sich bei einem Film welcher nur etwas mehr als anderthalb Stunden dauert keine epische Storyline entwickeln. Das was man geboten bekommt ist solide Fantasykost, nicht ganz neu, aber auch nicht total abgedroschen, zudem nahezu optimal auf die Spieldauer des Filmes abgestimmt. Der Film wirkt nie gehetzt und mir sind auch keine Längen aufgefallen, ich fühlte mich in jedem Augenblick gut unterhalten. Als Besonderheit im Vergleich zu den anderen "Tales of..."-Animes muss man sagen dass Story und Präsentation vergleichsweise realitätsnah daherkommen. Lässt man die "Steampunkmagie", welche hier Blastia genannt wird, einmal beiseite, so findet man sich in einem grundsoliden Mittelaltersetting wieder. Aufgrund der wenigen zur Verfügung stehenden Zeit lässt sich natürlich auch keine wahnsinnige Charakterentwicklung vollziehen, aber die wenigen Charaktere, von denen man mehr erfährt, werden in meinen Augen anständig erzählt und ihre Hintergründe ausreichend beleuchtet. Bitte nicht falsch verstehen, alles im Kontext der geringen zur Verfügung stehenden Zeit. Zudem muss ja auch noch eine Geschichte erzählt und zahlreiche Kämpfe eingebunden werden.
Technisch betrachtet empfand ich den Film ebenfalls auf einem angemessenen Niveau.
Die Musik war nie störend und meistens passend - allerdings auch so neutral dass mir kein Lied wirklich in Erinnerung geblieben ist. Dennoch empfand ich die klangliche Darbietung als gut.
Graphisch muss sich dieser Film ebenfalls nicht verstecken. Zum Großteil spielt es vor detaillierten Hintergründen, die Animationen sind auch ordentlich und bei einigen Kampfszenen sieht man deutlich dass ein größeres Budget zur Verfügung stand als bei einer normalen Serie. CGI-Effekte fallen dem Kenner natürlich auf, allerdings empfand ich sie nicht als störend, sie stechen aus der gezeichneten Welt kaum heraus.
Fazit: Dieser Film macht vieles richtig und dürfte jedem Liebhaber von Fantasy und/oder Japano-RPGs definitiv gefallen. Wenn sich dieser Film Kritik gefallen lassen muss, dann dass er nirgendwo wirklich herausragend ist.
Seine Vertonung ist gut, weist keine Fehler auf, reisst aber auch niemanden vom Hocker. Er ist fern einer Bildgewalt wie sie viele "moderne" Filme auf die Leinwand zaubern, aber weiß dennoch zu gefallen und enttäuscht nicht.
Er verfügt über eine ansprechende und unterhaltende Storyline ohne aber über die Bedeutung oder gar den Einfluß anderer Werke der Sorte Ghibli/GitS etc. zu verfügen. Im Nachinein bleibt keine Botschaft hängen und er hinterlässt keine Fragen über die man nach Filmende nachdenken würde.
Aber dieser Film will auch kein Ghibli sein. Er will unterhalten, nicht faszinieren. Und wer sich auch mal "leichte Kost" zugesteht wird von diesem Film auch unterhalten. Einigen mag er zu belanglos sein, ja gar Muster eines Franchise aufnehmen und das x-te Mal replizieren. Ich hatte nicht die Erwartung einen Film mit Anspruch zu sehen und wurde nicht enttäuscht. Das ist ein Film der niemandem Weh tut aber mich zumindest über die volle Laufzeit gut unterhalten hat ohne dass es Momente gab in denen meine Gedanken abgeschweift sind.