Action: | nichts |
Humor: | mittel |
Spannung: | wenig |
Erotik: | nichts |
Dazu schmeisst man eine tollpatschige, warmherzige Heldin, ein Trio aus gutaussehenden, talentierten und beliebten Jungs sowie zaubernde und fliegende SD-Figürchen.
Einmal kräftig rühren, und man hat Yumeiro Pâtissière.
Womit wir auch schon bei den Kritikpunkten wären:
Unglaublich Shoujo. Für meinen Geschmack einfach viel zuviel.
Wir haben Charaktere, die es in jedem anderen Shoujo-Anime mit beliebiger Thematik ebenso geben könnte, und auch gibt. Jedem Nebencharakter wird eine Folge gewidmet, die seinen Hintergund, seine Beweggründe und seinen Charakter erklären sollen, wobei alles schön klischeebeladen und realititätsfern bleibt. Sprich: die tollpatschige, herzensgute Ichigo, den abweisend-kühlen, doch im Geheimen treuen und sorgenden Kashino, den Gentleman Hanabusa und den rationalen, beruhigend-ausgleichenden Andou.
Wir haben ein unglaublich unvariables Sortiment an "Spezialitäten" der einzelnen Charaktere, von denen nur äußerst selten abgewichen wird. (Ichigo - Erdbeeren, Kashino - Schokolade, Hanabusa - Rosen, Andou - traditionell japanisch) Praktisch jede Süßigkeit, die die Hauptcharaktere machen, spiegelt diese besondere Spezialität wieder. Wie man so zu den besten des Jahrgangs gehören kann, blieb mir den Anime über ein Rätsel.
Wir haben eine typische Shoujo-Umgebung, eine Schule überladen mit Riesenfenstern, Himmelbetten, rotem Samt, teurem Porzellan, Stuck, Statuen, Rosengarten, Teepavillons, Riesenpark, Springbrunnen, eigener Göttin und und und. Einfach zuviel, viel zuviel.
Ichigos Stimme. Unglaublich hoch und quitschig. Es mag Leute geben, die darauf stehen, aber mir hat es so etliche Szene verdorben.
Dagegen setzt der Anime eine gute Anzahl an Pluspunkte, die das Ansehen trotz allem kurzweilig und unterhaltsam gemacht haben.
Ichigos warmherzige, uneigennützige Art ist sympathisch dargestellt, sie geht vorurteilslos auf andere zu, auch wenn sie mal nicht so gut behandelt wird. Man kann ihre Beweggründe meistens gut nachvollziehen.
Familie und Freundschaft wird großgeschrieben, und auch glaubhaft dargestellt, es gibt doch einige Episoden, in denen sich ein schön warmes Gefühl ausbreitet, wenn man sich darauf einlässt. (Besonders anmerken möchte ich hier die Weihnachtsepisode, die irgendwie erfrischend anders war, und wo ich wirklich erfreut war, als plötzlich "Stille Nacht, heilige Nacht eingespielt wurde, und nicht diese typischen Glöckchen-Weihnachtslieder, die man sonst in Anime hört.) Etliche Episoden beinhalten doch kleine, positive Überraschungen, die man so nicht wirklich erwartet hätte, genauso wie einige Charaktere anders sind, als man auf den ersten und zweiten Blick denken würde. Leider sind dies zumeist Nebenhandlungen und -charaktere.
Die Süßigkeiten. Klar, sie werden teilweise doch etwas übertrieben dargestellt, aber dennoch läuft einem beim Zuschauen doch manchmal das Wasser im Mund zusammen, besonders wenn man sich etwas mit der Materie auskennt. Die wenigen Szenen, die etwas mehr in die Tiefe der Patissierskunst gehen, sind gut gemacht, leider etwas zu selten für meinen Geschmack. Aber dem vermutlich eher jungen Zielpublikum konnte man mehr davon vielleicht nicht zumuten. Wenn man davon mehr will, sollte man sich eben doch Yakitate Japan!! anschauen.
Fazit: Wenn man Shoujo mag, und dem Thema Süßigkeiten nicht komplett abgeneigt ist, sollte man sich diese Serie anschauen. Ich bin zwar bisher noch nicht am Ende angelangt, werde dann aber mein Fazit dementsprechend noch erweitern ;)
Das Charakterdesign ist ansprechend, die Animationen meistens gut, die Musik passend. Zumindest mir ist sie bisher weder besonders positiv (mit oben erwähnter Ausnahme) noch besonders negativ aufgefallen.
Wer tiefe Einblicke in die Patissierskunst oder ins Backen erhofft, ist hier eher fehl am Platze, da das Hauptaugenmerk doch eher auf den zwischenmenschlichen Beziehungen der Schüler liegt.