Ao no Exorcist
Ist Ao no Exorcist (fortan abgekürzt durch AoEx) der nächste Shounen-Überkracher? Leider aufgrund einiger schwächerer Filler-Episoden und Abweichungen der Mangavorlage nicht ganz, aber es ist dennoch ein starker und überaus sehenswerter Vertreter des Fighting-Shounen Genres, der in vielen Aspekten heraussticht und den Zuschauer mitreißen kann.
Rin Okumura lebt gemeinsam mit seinem jüngeren Zwillingsbruder Yukio und seinem Adoptivvater, dem Pfarrer Shirou Fujimoto in einer Art Kloster und hatte bisher ein eigentlich ganz normales Leben. Rin ist ein kleiner ruppiger Hitzkopf, dem es aufgrund seines Temperamentes schwer fällt Freunde oder einen Aushilfsjob zu finden, aber er ist ein herzensguter Mensch, der immer für schwächere einsteht. Eines Tages auf einem kleinen Spaziergang gerät Rin wie so häufig in eine Straßenschlägerei mit Reiji Shiratori, der sich aber anders als sonst verhält. Gerade als die Lage zu eskalieren droht und Reiji und seine Schläger Rin ernsthaft verletzen wollen, schießen blau lodernde Flamme aus Rins Körper, die seine Angreifer bis auf Reiji in die Flucht schlagen. Rin wird damit zum ersten Mal seine eigene Existenz offenbart: Er ist der Sohn des Gehenna-Königs und Dämonenherrschers Satan und wird nun, da seine Kräfte erwacht sind, von diesem wie dessen Untergebenen gnadenlos gejagt. Es beginnt ein hitziger und actiongelandener Kampf um Rins dämonisches Blut...
Direkt in der ersten Episode bekommt man zwei der größten Stärken der Serie zu Gesicht: Den Actiongehalt, der vornehmlich in der Hauptstory Platz findet und den Anteil an Slapstick-Comedy, der meistens in kleineren Fillerepisoden, wozu auch die erste Hälfte der ersten Episode zählt, zu sehen ist und eigentlich gut in der Serie funktioniert. Der Beginn von AoEx ist trotz des Umstandes mit dem kleineren Filler aber einer der gelungensten und mitreißensten, die man bis dato gesehen hat. Soviel Action, Dramatik, Spannung und interessanten Wendungen in den ersten beiden Episoden gab es bisher nicht oft ein einem Fighting-Shounen, sodass AoEx erstmal einen überaus positiven und starken Eindruck hinterlässt. Durch Rins Entschluss sich zum Exorzisten ausbilden zu lassen, womit er Satan einen ganz gehörigen Tritt in das Hinterteil verpassen will und den Wechsel auf ein Schulsetting verliert die Serie etwas von der unglaublichen Dynamik in den ersten beiden Episoden und wechselt zumindest zeitweise zu einem etwas ruhigeren und gemächlicheren Fluss. Hier trifft Rin auf weitere auszubildene Exorzisten wie die schüchternde Shiemi Moriyama, den energischen Ryuuji Suguro oder die zickige Izumo Kamiki, sowie seinen exzentrischen Schuldirektor Mephisto Pheles, der mit seinen deutsch gesprochenen Zaubersprüchen und seiner lockeren Art für etwas Erheiterung sorgt.
Der Hauptplot in AoEx folgt also einem typischem Ausbildungs- / Schulsetting, in der Rin und seine Klassenkameraden erst einmal erlernen müssen, wie man sich gegen Dämonen verteidigt und so nach und nach stärker wird. Dabei ist vor allem der Umstand interessant, dass Rin seine blauen Flammen und damit seine Herkunft als Satans Sohn geheim halten muss, da er sonst Gefahr läuft nicht von wieder von Satans Abkömmlingen heimgesucht zu werden, sondern auch von Vertretern der Kirche bzw. den Exorzisten, die Satans Brut aus der Welt tilgen wollen. Man bekommt also kleinere Trainigseinheiten, Schulausflüge in ein Dämonengebiet und hin und wieder einige Kampfszenen zu sehen, die aber eine ganze Weile lang nicht so überzeugend sind wie zu Beginn. Im Laufe der Handlung und gerade gegen Ende hin, entfernt sich AoEx immer weiter von seiner noch laufenden Mangavorlage und steuert auf ein eigenes Finale zu. Hierbei bekommt man leider den unrühmlichen Umstand von einigen schwächeren, leider nicht Comedy-lastigen Fillerepisoden zu schmecken in denen gerade der Actiongehalt etwas dürftig ist. Zwar wird man im Laufe dessen mit dem ein oder anderen interessanten Hintergrund zu Rin und Yukio bedient, aber kurz vor Ende geht die Entwicklung so rasant und schnell dem Ende zu, dass man sich gewünscht hätte die wenigen Episoden davor nicht für die Einzelepisoden Filler zu opfern, sondern mehr Zeit für den eigenen Hauptkonflikt zu investieren. Das Finale dagegen erweist sich als dynamisch, actiongeladen, atemberaubend und dramatisch, sodass man die leichten Schwächen kurz zuvor gut verkraften kann. Animationsstechnisch wirkt AoEx durchweg gut ausgearbeitet und gibt nichts zu beanstanden. Musikalisch kann der OST, vor allem durch das gute erste Opening von "Core Pride" von UVERworld, das es mir wirklich angetan hat, und durch das Ending "Take Off" der koreanischen Boygroup 2PM, das sich direkt nach Debüt auf Platz 4 einschoss und damit der höchste Neueinsteiger einer koreanischen Band in den japanischen Charts war, überzeugen und hinterlässt einen starken Eindruck.
Fazit:
AoEx beginnt extrem stark, nimmt dann zu Gunsten der Charaktereinführung und des Geschichtsaufbau etwas an Dynamik ab, bis er dann leider kurz vor Ende hin in einige schwächere Abwandlungen von der Mangavorlage mündet und sich erst wieder im Finale zu alter Stärke aufrafft. Die Charaktere, allen voran Rin, Yukio, Shiemi und "Boing Boing" Lady Shura Kirigakure sind ein ziemlich sympathischer Haufen und selbst bei den Antagonisten kann die Serie dank interessanter Feinde wie Amaimon punkten. Der Actiongehalt ist gut bis sehr gut und Comedy-Filler funktionieren blendend in der Serie, was man zuvor kaum vermutet hätte. Schade bzw. fraglich ist der Umstand, ob es eine zweite Staffel der Serie geben wird, da sich die Serie unabdingbar von seiner laufenden Vorlage entfernt hat und man damit rechnen muss, dass es wohl trotz des recht guten finanziellen Erfolges in Japan zu keiner Fortsetzung kommen wird. Es bleibt aber der Eindruck einen wirklich guten und tollen Shounen gesehen zu haben, der sein Potential zwar nicht gänzlich, aber doch weitesgehend überzeugend genutzt hat.
In diesem Sinne:
8.0 von 10 schwarzen Katzen
Ist Ao no Exorcist (fortan abgekürzt durch AoEx) der nächste Shounen-Überkracher? Leider aufgrund einiger schwächerer Filler-Episoden und Abweichungen der Mangavorlage nicht ganz, aber es ist dennoch ein starker und überaus sehenswerter Vertreter des Fighting-Shounen Genres, der in vielen Aspekten heraussticht und den Zuschauer mitreißen kann.
Rin Okumura lebt gemeinsam mit seinem jüngeren Zwillingsbruder Yukio und seinem Adoptivvater, dem Pfarrer Shirou Fujimoto in einer Art Kloster und hatte bisher ein eigentlich ganz normales Leben. Rin ist ein kleiner ruppiger Hitzkopf, dem es aufgrund seines Temperamentes schwer fällt Freunde oder einen Aushilfsjob zu finden, aber er ist ein herzensguter Mensch, der immer für schwächere einsteht. Eines Tages auf einem kleinen Spaziergang gerät Rin wie so häufig in eine Straßenschlägerei mit Reiji Shiratori, der sich aber anders als sonst verhält. Gerade als die Lage zu eskalieren droht und Reiji und seine Schläger Rin ernsthaft verletzen wollen, schießen blau lodernde Flamme aus Rins Körper, die seine Angreifer bis auf Reiji in die Flucht schlagen. Rin wird damit zum ersten Mal seine eigene Existenz offenbart: Er ist der Sohn des Gehenna-Königs und Dämonenherrschers Satan und wird nun, da seine Kräfte erwacht sind, von diesem wie dessen Untergebenen gnadenlos gejagt. Es beginnt ein hitziger und actiongelandener Kampf um Rins dämonisches Blut...
Direkt in der ersten Episode bekommt man zwei der größten Stärken der Serie zu Gesicht: Den Actiongehalt, der vornehmlich in der Hauptstory Platz findet und den Anteil an Slapstick-Comedy, der meistens in kleineren Fillerepisoden, wozu auch die erste Hälfte der ersten Episode zählt, zu sehen ist und eigentlich gut in der Serie funktioniert. Der Beginn von AoEx ist trotz des Umstandes mit dem kleineren Filler aber einer der gelungensten und mitreißensten, die man bis dato gesehen hat. Soviel Action, Dramatik, Spannung und interessanten Wendungen in den ersten beiden Episoden gab es bisher nicht oft ein einem Fighting-Shounen, sodass AoEx erstmal einen überaus positiven und starken Eindruck hinterlässt. Durch Rins Entschluss sich zum Exorzisten ausbilden zu lassen, womit er Satan einen ganz gehörigen Tritt in das Hinterteil verpassen will und den Wechsel auf ein Schulsetting verliert die Serie etwas von der unglaublichen Dynamik in den ersten beiden Episoden und wechselt zumindest zeitweise zu einem etwas ruhigeren und gemächlicheren Fluss. Hier trifft Rin auf weitere auszubildene Exorzisten wie die schüchternde Shiemi Moriyama, den energischen Ryuuji Suguro oder die zickige Izumo Kamiki, sowie seinen exzentrischen Schuldirektor Mephisto Pheles, der mit seinen deutsch gesprochenen Zaubersprüchen und seiner lockeren Art für etwas Erheiterung sorgt.
Der Hauptplot in AoEx folgt also einem typischem Ausbildungs- / Schulsetting, in der Rin und seine Klassenkameraden erst einmal erlernen müssen, wie man sich gegen Dämonen verteidigt und so nach und nach stärker wird. Dabei ist vor allem der Umstand interessant, dass Rin seine blauen Flammen und damit seine Herkunft als Satans Sohn geheim halten muss, da er sonst Gefahr läuft nicht von wieder von Satans Abkömmlingen heimgesucht zu werden, sondern auch von Vertretern der Kirche bzw. den Exorzisten, die Satans Brut aus der Welt tilgen wollen. Man bekommt also kleinere Trainigseinheiten, Schulausflüge in ein Dämonengebiet und hin und wieder einige Kampfszenen zu sehen, die aber eine ganze Weile lang nicht so überzeugend sind wie zu Beginn. Im Laufe der Handlung und gerade gegen Ende hin, entfernt sich AoEx immer weiter von seiner noch laufenden Mangavorlage und steuert auf ein eigenes Finale zu. Hierbei bekommt man leider den unrühmlichen Umstand von einigen schwächeren, leider nicht Comedy-lastigen Fillerepisoden zu schmecken in denen gerade der Actiongehalt etwas dürftig ist. Zwar wird man im Laufe dessen mit dem ein oder anderen interessanten Hintergrund zu Rin und Yukio bedient, aber kurz vor Ende geht die Entwicklung so rasant und schnell dem Ende zu, dass man sich gewünscht hätte die wenigen Episoden davor nicht für die Einzelepisoden Filler zu opfern, sondern mehr Zeit für den eigenen Hauptkonflikt zu investieren. Das Finale dagegen erweist sich als dynamisch, actiongeladen, atemberaubend und dramatisch, sodass man die leichten Schwächen kurz zuvor gut verkraften kann. Animationsstechnisch wirkt AoEx durchweg gut ausgearbeitet und gibt nichts zu beanstanden. Musikalisch kann der OST, vor allem durch das gute erste Opening von "Core Pride" von UVERworld, das es mir wirklich angetan hat, und durch das Ending "Take Off" der koreanischen Boygroup 2PM, das sich direkt nach Debüt auf Platz 4 einschoss und damit der höchste Neueinsteiger einer koreanischen Band in den japanischen Charts war, überzeugen und hinterlässt einen starken Eindruck.
Fazit:
AoEx beginnt extrem stark, nimmt dann zu Gunsten der Charaktereinführung und des Geschichtsaufbau etwas an Dynamik ab, bis er dann leider kurz vor Ende hin in einige schwächere Abwandlungen von der Mangavorlage mündet und sich erst wieder im Finale zu alter Stärke aufrafft. Die Charaktere, allen voran Rin, Yukio, Shiemi und "Boing Boing" Lady Shura Kirigakure sind ein ziemlich sympathischer Haufen und selbst bei den Antagonisten kann die Serie dank interessanter Feinde wie Amaimon punkten. Der Actiongehalt ist gut bis sehr gut und Comedy-Filler funktionieren blendend in der Serie, was man zuvor kaum vermutet hätte. Schade bzw. fraglich ist der Umstand, ob es eine zweite Staffel der Serie geben wird, da sich die Serie unabdingbar von seiner laufenden Vorlage entfernt hat und man damit rechnen muss, dass es wohl trotz des recht guten finanziellen Erfolges in Japan zu keiner Fortsetzung kommen wird. Es bleibt aber der Eindruck einen wirklich guten und tollen Shounen gesehen zu haben, der sein Potential zwar nicht gänzlich, aber doch weitesgehend überzeugend genutzt hat.
In diesem Sinne:
8.0 von 10 schwarzen Katzen