Yuurei-chan

Das kleine Gespenst erbeutet regelmäßig Essen von Fushiharas Arbeitsplatz. Sie legt dieses dann in eine Schachtel und sieht es als Opfergaben an. Eines Tages fiel ihre Aufmerksamkeit auf Fushihara selbst, von der sie glaubte, diese würde ihr immer Lachs-Onigiri als Opfergabe hinstellen. Ihr war aufgefallen, dass Fushihara immer fleißig arbeitete, sogar bis spät in die Nacht hinein, bis nur noch sie alleine da war. Fushihara sah immer so erschöpft aus und das kleine Gespenst wollte sich ihr irgendwie erkenntlich zeigen. Wenn sie ihr doch nur irgendwie bei der Arbeit helfen könnte … Und dann fiel es ihr ein: »Geh weg …« Mit diesen Worten wollte sie Fushihara dazu bringen, nach Hause zu gehen, doch ihre Stimme klang so gar nicht gruslig. Ihre nächste Idee: ein Bett für sie zu machen, denn nach ein bisschen Schlaf habe sie vielleicht keine Lust mehr auf die Arbeit. Letzten Endes war es aber das kleine Gespenst selbst, die im Bett landete und erst wieder kurz nach 2 Uhr nachts aufwachte. Fushihara war aber immer noch da und das kleine Gespenst wollte sich schleunigst etwas einfallen lassen. Da sah sie es: ein Megafon, das ihre Stimme verzerren konnte. Als sie Fushihara erblickte, war diese schon völlig erschöpft und ihre Augen sahen traurig aus. So sprach das kleine Gespenst ins Megafon: »Geh weg …« Diese beiden Worte, die zur Erkennungsphrase des kleinen Gespenstes geworden sind, sollte Fushihara noch öfter zu hören bekommen.

Weil sie Fushihara bei der Arbeit keine Hilfe war, fing sie an, sich um den Haushalt zu kümmern. Sie putzte und räumte auf, sodass Fushihara in einem sauberen Zimmer schlafen konnte. Sie überlegte sich, wie sie ihr noch behilflich sein könnte und machte ihr dann etwas zu essen. Fushihara ist zwar nicht ihre Mutter, doch lieben Menschen möchte sie etwas Liebes tun.

Als Fushihara eines Tages tatsächlich früher ging, war das kleine Gespenst sehr froh darüber. Die Freude hielt aber nur kurz, denn das kleine Gespenst fing an, sie zu vermissen. Zudem hatte sie Angst, weil es gerade ein Gewitter gab. Fushihara kam jedoch wieder zurück, weil ihr Chef eine Überarbeitung haben wollte. Das kleine Gespenst sagte zwar abermals »Geh weg!«, doch die Tatsache, dass sie ihr weinend in die Arme sprang, sagte etwas anderes. In dieser Nacht erhielt das kleine Gespenst von ihr einen grünen Regenschirm und einen Regenmantel in Form eines Frosches.

Die Frage, ob Fushihara nach Hause geht oder auf der Arbeit bleibt, behält sie stets im Hinterkopf. Einmal befragte sie sogar ein Blumenorakel, um eine Antwort darauf zu bekommen. Nachdem die Blüten nichts Gutes vorhergesagt hatten, befürchteten das kleine Gespenst und Myaako, dass Fushihara nie wieder nach Hause kommen würde. Als Fushihara dann doch nach Hause kam, bezeichnete das kleine Gespenst das Blumenorakel als »Lügian« …

Das kleine Gespenst hat im Sommer Geburtstag. Sie weiß aber nicht, wann genau. Weil gerade Sommer war, bekam sie von Fushihara einen Coupon für einen Wunsch ihrer Wahl. Ihr Wunsch war eine Umarmung von Fushihara.

Ab und zu kommt es vor, dass sie einsam wird, wenn die Sonne untergeht und es dunkel wird. Dann muss sie immer an früher zurückdenken. Früher, als sie noch ein Mensch war. Früher, als sie noch mit ihrer Mutter zusammen war … Eines Tages, als sie ganz alleine daheim war, wollte sie die Hausarbeit erledigen, bis ihre Mutter zurückkommt. Als sie fertig damit war, wartete sie. Sie wartete und fragte sich, wann ihre Mutter endlich nach Hause kommt …

Quelle: www.anisearch.de/character/109263