LebboVIP
#1Es gibt immer wieder aktuelle Titel, die man aufgrund der ersten Inhaltsangabe gerne mal links liegen lässt und dann auch weiterhin gekonnt ignorieren möchte. Das ist mir so auch bei Netojuu no Susume passiert, denn im Vorfeld gab es zu viele Warnsignale, um eben nicht wieder in diese Falle zu tappen und dann enttäuscht zu werden. Schlagwörter wie NEET, MMO oder Virtual Life ließen bei mir böse Erinnerungen aus vergangenen Jahren hochkommen. Aber ich sollte mich irren, denn Netojuu no Susume zeigt eine etwas andere Seite, die die Serie für mich zu einer der größten Überraschungen im Jahr 2017 macht.
Was nämlich mit einer Parodie auf das MMORPG-Genre und etlichen Klischees auf eben jene Titel beginnt, entwickelt sich immer mehr zu ein sehr guten Charakterstudie und einer durch und durch sympathischen Romantikkomödie. Zu Beginn des Animes wird noch viel mit dem Thema Gender Bender gespielt und es kommt zu ein paar – zugegebenermaßen doch auch durchaus sehr konstruierten – Konstellationen, dennoch hat mich das Zusammenspiel der beiden „Welten“ überaus positiv überrascht. Ich hatte am Anfang schon die Befürchtung, dass hier der falsche Schwerpunkt gelegt werden könnte. Aber meine Zweifel konnte ich schnell verwerfen, denn diese Welt des MMO rückt zunehmend in den Hintergrund und das lässt die Charaktere immer mehr glänzen. Die Situation innerhalb des Spiels und die jeweilige Reaktion vor dem heimischen PC war für mich nachvollziehbar und gut umgesetzt. Dabei ist aber gerade der weibliche Hauptcharakter Morioka zum Verlieben. Mit ihrer schrullig-nerdigen Art und ihrer großen Leidenschaft für Onlinerollenspiele zeigt sie sehr liebenswürdige Facetten und als Zuschauer merkt man, wie sie sich Stück für Stück öffnet. Gerade diese Diskrepanz zwischen dem „realen“ Leben und dem etwas anderen Auftreten als – zunächst anonymer – Spieler hat mich von der ersten Episode an neugierig gemacht. Mir hat auch gefallen, dass die Charaktere zwar ungewöhnlich schüchtern für ihr Alter mit 30+ waren, aber ihre Gedankenwelt empfand ich schon als reifer und somit auch erfrischend genug. Ich kann auch behaupten, dass ich das Zusammentreffen der beiden Hauptcharaktere durchaus romantischer wahrgenommen habe als gedacht. Gerne hätte ich noch weitere Episoden zu anderen Spielern und den Begegnungen mit Morioka gesehen. Die Serie hätte für mich also durchaus noch wesentlich mehr Potenzial gehabt – wobei das dann meist aber ein gutes Zeichen ist.
Fazit
Netojuu no Susume wird mit seinen 10 Episoden und seinem Setting wohl nicht zwingend in den Toplisten auftauchen und bei einer Wahl zum "Anime des Jahres 2017" würde ich ihm auch sehr geringe Chancen einräumen, aber als kleiner Wohlfühlanime, den man auch ruhig mal an 1,2 Tagen durchsuchten kann, taugt der Anime allemal! Gerade die durch und durch sympathischen Charaktere, der rundum gelungene Aufbau der Handlung und die überraschend gute Machart mit einem doch eher vorbelasteten Thema sind definitiv eine Empfehlung wert!
Was nämlich mit einer Parodie auf das MMORPG-Genre und etlichen Klischees auf eben jene Titel beginnt, entwickelt sich immer mehr zu ein sehr guten Charakterstudie und einer durch und durch sympathischen Romantikkomödie. Zu Beginn des Animes wird noch viel mit dem Thema Gender Bender gespielt und es kommt zu ein paar – zugegebenermaßen doch auch durchaus sehr konstruierten – Konstellationen, dennoch hat mich das Zusammenspiel der beiden „Welten“ überaus positiv überrascht. Ich hatte am Anfang schon die Befürchtung, dass hier der falsche Schwerpunkt gelegt werden könnte. Aber meine Zweifel konnte ich schnell verwerfen, denn diese Welt des MMO rückt zunehmend in den Hintergrund und das lässt die Charaktere immer mehr glänzen. Die Situation innerhalb des Spiels und die jeweilige Reaktion vor dem heimischen PC war für mich nachvollziehbar und gut umgesetzt. Dabei ist aber gerade der weibliche Hauptcharakter Morioka zum Verlieben. Mit ihrer schrullig-nerdigen Art und ihrer großen Leidenschaft für Onlinerollenspiele zeigt sie sehr liebenswürdige Facetten und als Zuschauer merkt man, wie sie sich Stück für Stück öffnet. Gerade diese Diskrepanz zwischen dem „realen“ Leben und dem etwas anderen Auftreten als – zunächst anonymer – Spieler hat mich von der ersten Episode an neugierig gemacht. Mir hat auch gefallen, dass die Charaktere zwar ungewöhnlich schüchtern für ihr Alter mit 30+ waren, aber ihre Gedankenwelt empfand ich schon als reifer und somit auch erfrischend genug. Ich kann auch behaupten, dass ich das Zusammentreffen der beiden Hauptcharaktere durchaus romantischer wahrgenommen habe als gedacht. Gerne hätte ich noch weitere Episoden zu anderen Spielern und den Begegnungen mit Morioka gesehen. Die Serie hätte für mich also durchaus noch wesentlich mehr Potenzial gehabt – wobei das dann meist aber ein gutes Zeichen ist.
Fazit
Netojuu no Susume wird mit seinen 10 Episoden und seinem Setting wohl nicht zwingend in den Toplisten auftauchen und bei einer Wahl zum "Anime des Jahres 2017" würde ich ihm auch sehr geringe Chancen einräumen, aber als kleiner Wohlfühlanime, den man auch ruhig mal an 1,2 Tagen durchsuchten kann, taugt der Anime allemal! Gerade die durch und durch sympathischen Charaktere, der rundum gelungene Aufbau der Handlung und die überraschend gute Machart mit einem doch eher vorbelasteten Thema sind definitiv eine Empfehlung wert!