Liebes Tagebuch,
heute ist ein ganz besonderer Tag. Denn heute habe ich meinen ersten Yaoi-Anime gesehen! Ich war natürlich vorsichtig und hab' mir all die Warnungen, die man so lesen kann, zu Herzen genommen und vorher nichts gegessen. Also, rein vorsichtshalber. Aber eigentlich war es gar nicht schlimm, und ich weiß überhaupt nicht, was die anderen so haben. Klar, da ficken Männer miteinander, bzw. Jungs, so deutlich ist der Unterschied nicht, und da gibt es dann eben nur ein Loch dafür, was auch komische Geräusche macht, wenn man da was reinsteckt, und das tut bestimmt auch ganz dolle weh. Aber wenigstens nicht bei mir.
Dieser Hentai besteht aus zwei Teilen, die nichts miteinander zu tun haben, die aber schon auch unterschiedlicher sein könnten. Alle sind furchtbar nett und lieb und alle sind sie etwas bishounen-mäßig, so mit schlanker Kopfform, strähnigen, mittellangen Haaren, manchmal auch etwas strubbelig. In jeder Geschichte begegnen sich zwei junge Männer, die ganz zufällig sich gegenseitig attraktiv finden und sich richtig ineinander verknallen. Wie das im richtigen Anime-Leben ja ständig passiert.
Im ersten Teil geht es um zwei Mangaka, und die Geschichte wird aus der Perpektive von Seiji, dem jüngeren der beiden, erzählt. Ganz plötzlich fallen die beiden übereinander her, und alles ist total peinlich, aber gleichzeitig auch total süß. Zärtliche, romantische Bilder bekommen eine zärtliche, romantische Musik mit viel Oboe, und die beiden sind verspielt und unsicher wie kleine Kinder. Macht aber nix, bei peinlich knisternden Situationen kommen dann Chibis, damit es nicht mehr so peinlich, aber viel lustiger ist. Genau: überhaupt ist der Humor überall ganz leicht und lieb. Und außerdem wollen manchmal eben auch Männer gestreichelt werden.
Beim zweiten Teil muss Hiroji, aus dessen Blickwinkel diese Geschichte erzählt wird, ein Gruppen-Dating ("goukon" sagt man da in Japan) absagen, weil er einen Job als Tier-Sitter hat. Da bekommt er einen merkwürdigen Auftrag, wo er für jemanden auf Aki-chan aufpassen soll. Wo er da ankommt, merkt er, daß es gar kein Häschen ist, wie er geglaubt hat, sondern ein nackter Mann, den man gefesselt in einen Schrank gepfercht hat! Hiroji befreit ihn, und deswegen fallen die beiden übereinander her, was aber das Herrchen wegen der Überwachungskamera mitkriegt und sein "Häschen" zur Rede stellt. Was Hiroji aber gar nicht mehr mitkriegt, weil der ist da schon über alle Berge, die feige Sau! Aber
später trifft er ihn, und das ist gar nicht schön, was da passiert ist! Pfui!
Die beiden Geschichten sind für ihre Zeit schon ganz gut gezeichnet, und man sieht, daß man eine super schöne Atmosphäre hinzaubern wollte. Und es ist auch ganz anders wie bei Hentais mit Frauen, es wird nämlich gar nicht so viel gelabert, wie das die Mädels immer machen, sondern halt still vor sich hin gefickt und ein bissel dabei gestöhnt. Weil es tut ja weh. Auch die Hintergründe sind mehr so softig verwaschen, nur einmal ist was komisch geworden, nämlich da wo dieser Seiji plötzlich so komische
Körperproportionen hat.
Und wenn man da ein bisschen drüber nachdenkt, fällt auf, daß es gar nicht so um eine Geschichte geht. Es geht eigentlich mehr um ein Gefühl, wie bei einer Momentaufnahme, wo man den Schwerpunkt auf die Romantik gelegt hat. Deswegen ist der Sex eigentlich unnötig. Aber wo er schonmal da ist, muss man sagen, daß er richtig gut animiert ist, die Bewegungen wirken wie in echt. Alle Charaktere (naja, bis auf den einen Typen da) haben ein richtig toll freundliches Naturell und ein ganz sanftes Wesen und sind deswegen auch so kuschelig gezeichnet, damit man das auch merkt. So richtig wie im echten Leben!
Eigentlich ist das ein richtiger Wohlfühlanime, wenn halt der Sex nicht wär. Aber auch der ist nichts wahnsinnig großes, ganz lieb und normal eben. Wahrscheinlich soll dieser Kuschelsex auch ein kuschelwarmes Gefühl beim Kunden machen, der bestimmt auch mal in die Arme genommen werden will.
Also, ich glaub schon, daß der Anime alles richtig gemacht hat, aber wirklich dazu sagen kann ich nix, weil da bin ich einfach nicht schwul genug. Nächstes mal halt doch lieber was mit Mädchen. Sorry Jungs, nicht persönlich nehmen!
Ultima modifica del post risale al 29.04.2024 04:04.