Aoba TSUKISHIMA

Aoba ist die zweitjüngste Tochter der Tsukishima-Familie und ein herausragendes Baseball-Talent, wie es nur alle paar Jahre auftritt. Eingebildet ist sie aber nicht im Geringsten - sie hat eine realistische Sicht nicht nur auf ihre eigene Begabung, sondern sieht generell Vieles auf bodenständige Weise. Reife, Verantwortungsbewusstsein und die Fähigkeit, Dinge in die Hand zu nehmen, zählen zu ihren Stärken. Dafür liegen ihre Schwächen in anderen Bereichen: so verhält sie sich nicht besonders mädchenhaft, sondern hat eher robuste Umgangsformen und eine kompetitive, aber auch schwer zu durchschauende Persönlichkeit. Ihre größten Defizite sind indes im häuslichen Bereich angesiedelt (woran sie aber auch kein wirkliches Interesse aufbringt). Sie hält es mit der Reinlichkeit nicht besonders und säubert ihr Zimmer nur alle paar Monate, dafür dann aber radikal und ausgiebig und ihre Kochkunst ist nicht einfach nur schlecht, sondern gefürchtet und Gäste des Cafés vermeiden es tunlichst, die Spezialität des Hauses (Napolitan) zu bestellen, wenn Aoba hinter dem Tresen aushilft. Wegen dieser Unzulänglichkeiten kann man die burschikose Aoba wunderbar aufziehen, was vor allem Kou sehr gerne aufgreift, dem sie aber genauso schlagfertig Kontra gibt.

Das von Akaishi lancierte Gerücht, Kou und Aoba wären ein Paar (eigentlich in die Welt gesetzt, um die ganzen lästigen Verehrer von der an der Schule immens beliebten Aoba fernzuhalten, von denen sie ordentlich genervt ist), hält sich hartnäckig, denn wenn man ihre Streitereien beobachtet, sieht das nicht nach zwei Menschen aus, die sich nicht leiden können, sondern mehr nach einem zänkischen Ehepaar in einer Screwball-Komödie. Das liegt vor allem daran, dass sie sich in vielen Aspekten unglaublich ähnlich sind, was ihrer Familie und ihrem Freundeskreis sonnenklar ist, von den beiden aber vehement dementiert wird. Vor allem Ichiyou merkt immer wieder schmunzelnd an, wie sehr Aoba ihm doch gleicht, sie weiß aber auch am besten, dass ihre Aversion noch aus der Zeit stammt, als sie Kou hauptsächlich als Konkurrenten um die Aufmerksamkeit ihrer Schwester Wakaba wahrgenommen hat und sich in diese Gefühle sehr hinein gesteigert hat. Die Charaktermerkmale, die sie an ihm stören, sind sein unstetes Wesen und seine lockere Lebensart, allerdings kommt sie auch nicht umhin, seine Entschlossenheit und Hingabe zu bewundern, wenn er ein Ziel vor Augen hat. Diese Ziele steckt er sich häufig aber nicht selbst, sondern braucht ein wenig Aufmunterung und das ist für Aobas Ungeduld genug, um gereizt zu reagieren und sich zu fragen, was Wakaba nur an diesem Nichtsnutz gefunden hat.

Irgendwie scheint sie diese Käbbeleien aber auch zu genießen, denn in Kous Gesellschaft blüht sie richtig auf und wirkt zu ihrer ansonsten oft etwas nüchternen Art lebendig und enthusiastisch. Mal abgesehen von ihrem gelegentlich aufbrausenden Temperament gibt es nur eine Sache, die ihr Blut noch mehr in Wallung bringt und das ist Baseball. Sie entwickelt einen enormen Ehrgeiz, wenn es um ihren Lieblingssport geht und spult tagtäglich ein hartes und rigoroses Trainingsprogramm ab, um sich immer weiter zu verbessern. Ihr Fleiß und ihr naturgegebenes Talent haben sie zu einer der sicherlich besten Pitcherinnen des Landes gemacht, die Bälle mit einer Geschwindigkeit wirft, die in ihrer Altersklasse unerreicht ist. Sie gibt sich auch nie mit etwas zufrieden, sondern blickt immer nach vorne, sucht die Auseinandersetzung im Wettkampf und hasst es zu verlieren. Ihr Ehrgeiz steht jedoch im Konflikt zu ihrem Wunsch, Wakabas letzten Traum zu erfüllen und der bestand darin, die Mannschaft der Seishuu High im Endspiel der Oberschul-Meisterschaften zu sehen, weswegen sie der Schule die Treue hält, obwohl die keine Mädchen-Mannschaft stellt und Aoba die Spieler daher nur im Training unterstützen kann.

Quelle: www.anisearch.de/character/11417