Tsukimi KURASHITA

Vor einem Jahr zog Tsukimi von ihrer Heimat Kagoshima in die Metropole Tokyo, um Illustratorin zu werden, dieser Wunsch ist aber bereits verflogen bzw. nach hinten verzogen und momentan lebt sie hauptsächlich von den Spenden ihres Vaters, zu den sie kaum Kontakt hält. Freunde hat sie dennoch gefunden, kennenlernt im Internet, passen sie allesamt zu ihr wie die Faust aufs Auge, denn bei Tsukimi handelt es um einen Otaku mit geringen sozialem Streben und zog entsprechend bei ihnen im Amamizukan ein. Meistens verbringt sie ihre Zeit mit ihren neuen Freundinnen und nur wenn es unbedingt sein muss, geht sie mal außer Haus, ganz zu schweigen von der Kontaktaufnahme mit anderen Mitmenschen, da hapert es bei ihr nämlich gewaltig, vor allem wenn es sich um Hipster oder generell Männer handelt. Sobald sie einen von diesen begegnet, schalten sich bei ihr alle Alarmglocken ein, wird wie versteinert und bekommt keinen Mucks mehr aus sich heraus, bei dem die anderen ihr aber in Nichts nachstehen.

Ihre ganze Leidenschaft dreht sich um ihre allseits geliebten Quallen, die ihr einst von ihrer verstorbenen Mutter entfacht wurde, deren Worte sie noch heute klar in ihren Ohren hört. In diesem Punkt kann sie auch mal engstirnig und verbissen werden, was ansonsten überhaupt nicht zu ihrem sonstigen Charakter passen mag, denn normalerweise ist Tsukimi mehr das unscheinbare, schüchterne Mädchen von nebenan. Jedoch nimmt ihr Leben einen drastischen Verlauf als sie Kuranosuke Koibuchi kennenlernt.

Als Hipster zunächst schlechte Karten bei ihr, hilft sie Tsukimi dabei ihre Clara zu retten, eine Qualle, die Tsukimi seit geraumer Zeit durch das Schaufenster eines auf Fische spezialisierten Zoogeschäfts begutachtet, und kauft sie sogar noch für sie. Dieses Verhalten hätte sie nie und nimmer erwartet, aber das sie jetzt noch drauf besteht, bleiben zu wollen, geht wirklich nicht, da diese Art von Menschen im Haus nicht erwünscht ist, kann es leider aber dennoch nicht verhindern, da sie sich kurzerhand einfach zum Schlafen legt. Der wahre Schock begibt sich allerdings erst am Tag darauf als sie feststellen muss, dass hinter Kuranosuke ein Junge steckt. Was sich als immer problematischer herausstellt, denn da er Gefallen an ihr gefunden hat, lässt er sich auch nicht mehr so leicht abwimmeln und kommt fortan in Regelmäßigkeit zu Besuch. Tsukimi passt das selbstredlich weniger und muss das vor den anderen Mädchen stets verborgen halten (nicht ganz einfach, bei seiner Redensart, wo er gelegentlich auf sich bezogen das Wort »Junge« benutzt, was sie dazu veranlasst, loszuträllern und lauthals »Olé« zu rufen). Mit ihm kommt sie selber dagegen immer besser aus, zumindest, sofern er seine weibliche Seite nach Außen trägt, erst einmal diese abgelegt, wandelt sich das nämlich von einem Moment auf den nächsten und Tsukimi ist wieder wie versteinert.

Weit schlimmer ist jedoch, dass er sie unbedingt aufpäppeln möchte und sie in richtige Schale wirft. Mit ungeahnten Folgen, denn mit einem Mal wird aus dem leicht zerzausten Mädchen im Jogginganzug ein schöner Schwan, in den sich Hals über Kopf Shuu, der Bruder von Kuranosuke, verliebt. Und sie selber scheint diesem ebenfalls nicht abgeneigt zu sein. Doch nicht nur die Wirkung auf andere Personen macht eine gewaltige Veränderung durch, auch sie selber ist direkt davon betroffen und wandelt sich fast zu einer komplett anderen Person. Ohne Brille und in schönen Kleidern, wirkt sie viel Selbstbewusster und ihre Unsicherheit ist beinahe wie weggeblasen, was vor allem dann zur Geltung kommt, wenn sie noch voll in ihrem Metier befindet und über ihre Quallen erzählt, denn in diesem Gebiet macht ihr so leicht niemand etwas vor.

Quelle: www.anisearch.de/character/18329