Dragon Ball Super (2015)

Für DB-Verhältnisse wird das jetzt überraschend komplex, denn wenn man will, kann man das Wesen der Charaktere und ihr Verhalten sehr genau analysieren.

Durch Bardocks Tonbandaufnahmen konnte Goku sich an vieles aus seiner Kindheit erinnern, sogar an Bardocks Gesicht (was auch nicht schwer ist, denn die beiden haben dasselbe …) Was aber noch wichtiger war: Er konnte sich wieder daran erinnern, um was es beim Stolz der Saiyajins wirklich geht. Er gab zu, kein vollständiges Vertrauen in seine Kraft gehabt zu haben. Ähnlich erging es Vegeta. Er hatte völlig aus den Augen verloren, dass seine Bürde nicht die Sünden der Saiyajins waren, sondern ihr Stolz, bei dem es darum geht, sich selbst zu akzeptieren und an seinen Überzeugungen festzuhalten.

In diesem Arc geht es also darum, dass Goku und Vegeta sich selbst aus den Augen verloren haben. Was sie auf den richtigen Weg zurückführt, ist der Stolz der Saiyajins, der schon thematisiert wurde, als bekannt wurde, dass es Saiyajins gibt. Statt durch eine weitere Verwandlung werden sie durch die Kräftigung ihres Persönlichkeit und ihres Wesens stärker. Sie erkennen, wer sie wirklich sind und was sie ausmacht, und sie akzeptieren das. Im Falle von Goku kam das für mich doch relativ überraschend, denn ich habe nicht wirklich gesehen, dass er an sich selbst gezweifelt hat. Mit Ultra-Instinkt hat er erst vor Kurzem eine gewaltige Hürde genommen und ist gerade dabei, diese Technik zu verfeinern. Dass nicht alles von der ersten Sekunde an perfekt läuft, ist klar, und das war damals, als er andere Techniken und Verwandlungen meistern wollte, nicht anders. Wenn er jetzt tatsächlich vom richtigen Weg abgekommen sein soll, hätte das noch dramatischer dargestellt werden sollen, um glaubhaft zu sein. Bei Vegeta hingegen dachte ich, er hätte einen Fortschritt gemacht, indem er sich selbst die Sünden der Saiyajins aufgebürdet hat. Immerhin trug er auch seinen Teil dazu bei und sieht sich selbst als Herrscher über die Saiyajins, daher auch sein ständiges Gefasel, dass er doch der Prinz der Saiyajins ist (auch wenn das immer weniger wird). Obwohl es für das Seelenwohl vermutlich auch nicht gesund ist, wenn man sich selbst die Sünden anderer Personen aufbürdet. Nun hat er wieder einen Schritt zurückgemacht und erkannt, dass sich doch alles um den Stolz der Saiyajins dreht. Manchmal habe ich schon das Gefühl, dass man die Charaktere so verbiegt, dass man sie, wo sie sich mit der Zeit doch so gut entwickelt haben, einen Schritt zurückmachen lässt, nur damit sie einen Schritt nach vorne machen und so stärker denn je hervorgehen können.

Eine weitere Sache, die ich sehr interessant fand, war Vegetas Aussage, dass Goku und Radditz nur deshalb überlebt haben, weil Bardock sich gewünscht hat, dass sie gut aufwachsen. Die Origin Story wurde also um einen weiteren Punkt erweitert, und langsam wird sogar mir das zu viel. Bei diesen ganzen Änderungen und dem Hinzufügen von random Informationen kennt sich doch keiner mehr aus. Dieser Wunsch lässt so viel Spielraum zu, dass man mehr Fragen stellen kann, als dass man Antworten bekommt. Durch diese Aussage kann man annehmen, dass es jetzt canon ist, dass die beiden dadurch überlebt haben. Aber wie sehr hat dieser Wunsch auch ihr weiteres Leben beeinflusst? Goku ist jetzt immerhin einer der stärksten Kämpfer im Multiversum. Radditz auf der anderen Seite starb als Unterklassekrieger, weshalb man annehmen kann, dass der Wunsch wirklich nur bewirkt hat, dass sie überlebt haben.

Ich hätte zu gerne gesehen, wie Goku und Vegeta den Kampf mit den alten Saiyajin-Kampfanzügen ausgetragen hätten. Aber der gemeinsame Kampf von Goku im Ultra-Instinct-Mode und Vegeta im Ultra-Ego-Mode ist auch episch. Goku und Vegeta sind einfach die neuen Whis und Beerus. Der Kampf gegen Gas hat gerade erst begonnen und es gab noch nicht viel Erwähnenswertes. Lustig fand ich aber, wie Gas Vegetas Destroyer-Attacke zurückgeschoben hat und Vegeta Goku damit ganz alleine gelassen hat. 😁 Als Gas einen Schlag von Vegeta abbekommen hat, kurz nachdem dieser selbst einen guten Schlag ausgeteilt hatte, konnte man deutlich sehen, dass Saiyajins (vor allem die beiden) im Kampf stärker werden. Gas scheint mir aber keine allzu große Hürde zu sein. Er verliert die Ruhe, nur weil er einmal geschlagen wurde. Er versteht von wahrer Stärke gar nichts und ist nur durch die Dragonballs so stark geworden. Ich glaube, das ist einer der Hauptgründe, weshalb ich ihn als Main Villain nicht besonders mag. Er hätte auch viel besser in die Story integriert werden können. Er hat damals einen Kampf gegen Bardock gehabt und in der Gegenwart gehört er zu Elecs Bande, die Freezer stürzen wollen. Irgendwie reicht mir das noch nicht. Er wirkt auch jetzt noch zu sehr wie ein Fremdkörper. Beim nächsten Chapter geht der Kampf dann weiter … der Kampf zwischen dem stärksten Wesen des Universums und zwei Saiyajins, die nur durch ihr schieres Verlangen zu gewinnen angetrieben werden.